Ein Jahr Blog – die Highlights

14.12.17

Danke fürs Teilen.

«Was, schon ein Jahr?» Video-Statements von einer Social-Media-Expertin, Stiftungsräten, Mitarbeitenden und der Geschäftsleiterin (Video: sa).

Seit einem Jahr gewährt Onko Plus Interessierten einen Blick hinter die Kulissen. In einem Blog berichten wir von unserer Arbeit. Darin kommen vor allem Patientinnen und Patienten sowie Angehörige zu Wort, aber auch unsere Mitarbeitenden. Höhepunkte gab es viele, wir haben uns auf fünf beschränkt.

Die erste Patientin, die uns zu sich einlud und uns einen Blick in ihr Leben gewährte, war Kathrin Täschler. Sie erzählte überaus offen von ihrem Leidensweg – sie litt an drei verschiedenen Krebsarten –, liess uns aber auch an ihrer Lebensfreude teilhaben. Gerne posierte sie zum Beispiel für Fotos und reagierte beinahe beleidigt, wenn man sie schonen und auf ein Bild verzichten wollte. Sie liess uns ein in ihr Reich, eine sorgfältig, ganz im «shabby chic» gestaltete Wohnung. Täschler starb sieben Wochen nach unserem ersten Besuch in der Palliativstation des Universitätsspitals Zürich. Der alleinstehenden, selbstbewussten Frau war schliesslich zu schwach, um alleine zu Hause zu bleiben.

Ein ganz spezielles Geschenk

Eine ergreifende Geschichte erzählte uns Roman Altenburg. Die Mutter des 36-Jährigen Filmers aus Zürich war schwer an Krebs erkrankt und wurde liebevoll von ihrer Schwester gepflegt. Altenburg, leidenschaftlicher Hobby-Helikopterpilot, hatte seiner Mutter einst versprochen, sie auf einen Flug mitzunehmen. Weil dies im aktuellen Zustand nicht mehr möglich war, plante er einen Übungsflug über ihr Haus und hielt das Ganze in einem Film fest. Dazu flog extra ein befreundeter Kameramann mit. Den sechs Minuten dauernde Film «Requiem» widmete Altenburg seiner Mutter, die Mitte Mai starb.

«Das Wichtigste im Leben ist die Liebe.»

Viele Lebenspartnerinnen, Schwestern, Töchter berichteten uns, wie sie ihre Liebsten bis zum Ende gepflegt und unterstützt hatten. Jede Geschichte ist einzigartig, jede eindringlich und beeindruckend. Eine davon liest sich wie eine Liebesgeschichte: Eine Auslandschweizerin zog zu ihrem Lebenspartner in die Schweiz, als dieser schwer erkrankte. Die zwei waren zwar ein Leben lang befreundet gewesen, wurden aber erst kurz vor seinem Lebensende ein Paar. Einige Monate nach seinem Tod formulierte die Partnerin es so: «Wir wussten, wir haben wenig Zeit. Wir wussten, wir werden getrennt. Wir machten uns keine Illusionen. Das Wichtigste im Leben ist die Liebe.»

Ein weiterer Patient, den wir in unserem Blog intensiv begleiten durften, war Fredy Scheitlin. Glücklicherweise war die medizinische Betreuung, die er nötig hatte, weniger intensiv. Wie durch ein Wunder wirkte der Mann, der an zwei Krebsarten erkrankt war und Ableger im Hirn hatte, sehr gesund. Er hatte eine gesunde Gesichtsfarbe und strahlte in den Video-Interviews, die wir mit ihm führten, eine grosse Zufriedenheit aus. Er rappelte sich nach Rückschlägen immer wieder auf, ging täglich an die frische Luft und freute sich an kleinen Dingen. Wirklich Mühe hätte er nur, wenn er handlungsunfähig werden würde, sagte er einmal. Dies blieb ihm glücklicherweise erspart. Er starb überraschend und rasch.

«Die Filme zeigten uns eine andere Seite von Fredy»

Wunderbar für uns war das Feedback von Fredy Scheitlins Schwester: Nach seiner Beerdigung meldete sie sich. Die Filme hätten ihr noch einmal eine andere Seite von ihrem Bruder gezeigt. Und sogar der Pfarrer habe sich für seine Predigt an den Videos orientieren können. Scheitlins Verwandtschaft spendete uns schliesslich die gesamte Kirchenkollekte.

Ein herzliches Dankeschön

Eine andere spezielle Spenden-Geschichte erzählten wir in unserem letzten Blogbeitrag: Roger A. überweist bereits seit zwölf Jahren Monat für Monat einen zwischen 20 und 30 Franken an Onko Plus, jeweils ziemlich merkwürdige Summen. Er runde jeweils seine Online-Zahlungen auf, erklärte der Mann Anfang vierzig, der in Zürich lebt, auf Anfrage. Vor zwölf Jahren betreute Onko Plus A.s Mutter. Er ist unserer Stiftung so dankbar, dass er weiterhin an diesen treuen Zahlungen festhalten will.

Ohne die Offenheit und die Bereitschaft, auch über Schmerzhaftes zu sprechen, wäre unser Online-Tagebuch nicht, was es heute ist. Dafür bedanken wir uns bei allen Beteiligten ganz herzlich.

 

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